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Darmsanierung beim Hund

Warum benötigen unsere Hunde hin und wieder eine Darmsanierung? Der Darm hat neben der Verdauung viele weitere Aufgaben. Der Darm hat einen großen Einfluss auf andere Organe. Er ist der Sitz der Gesundheit. Funktioniert der Darm nicht ordnungsgemäß, kann es zu Verdauungsproblemen, Durchfall, Allergien und vielem mehr kommen. Daher ist eine gezielte Unterstützung der Darmflora sehr empfehlenswert.

Eine gesunde Darmflora wird für eine gute und geregelte Verdauung benötigt. Die Darmflora hat einen großen Einfluss auf die gesamte Gesundheit, aber vor allem auf die Immunabwehr unserer Lieblinge. Ganz egal, ob der Hund groß, klein, jung oder alt ist. Der Darm ist das Organ, welches für die Gesundheit zuständig ist. Leider können gewisse Behandlungen, Erkrankungen oder Beschwerden zu einem Absterben der gesunden Darmflora führen. Daher kann eine Darmsanierung notwendig sein. Kurz gesagt, alles dreht sich um den Darm.

Warum ist die Darmgesundheit so wichtig?

Im Darm sind eine Vielzahl von Lymphzellen vorhanden. Diese Lymphzellen übernehmen einen Großteil der Immun-Funktionen. Die Darmschleimhaut besteht aus vielen Bakterien. Nur wenn ein gesundes Gleichgewicht besteht, können Krankheitserreger und Parasiten abgewehrt werden und aus der Nahrung die eigene Körpersubstanz aufgebaut werden.

Die Darmflora verrichtet lebensnotwendige Aufgaben im Körper und hat einen großen Einfluss auf das Risiko an Diabetes, Herzinfarkt, Allergien und Alzheimer zu erkranken, daher sollten wir ganz besonders darauf achten.

Ist das Gleichgewicht der Darmflora gestört, so kann z.B. Durchfall entstehen. Durch das Ungleichgewicht können auch andere Organe beeinflusst werden, z.B. Leber, Niere, Knochen, etc. Durch die Darmsanierung können wir das Gleichgewicht wiederherstellen, sodass sich unsere Hunde wieder fitter und wohler fühlen. Für eine Darmsanierung gibt es natürlich sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten. Von Hausmittel, Ernährungsumstellung oder spezielle Produkte, hier haben wir ein wirklich großes Angebot.

Eine gesunde Darmflora erfüllt folgende wesentliche Aufgaben für die Gesundheit unserer Vierbeiner:
  • Ausscheidung unverdaulicher und/oder schädlicher Stoffe
  • Für einen gesunden Hormonhaushalt
  • Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen
Mittlerweile konnte herausgefunden werden, dass die Darmflora unserer Hunde beeinflusst,
  • Wie gut bzw. schlecht ein Futter verdaut wird
  • Wie stark die Leber mit Stoffwechselgiften belastet wird
  • Ob Allergien und/oder Futtermittelunverträglichkeiten entwickelt werden
  • Ob er leicht dick wird, oder sehr schlank bleibt trotz vielem essen
  • Wie gut seine Immunabwehr funktioniert
  • Wie stressanfällig er ist und ob er evtl. Stressdurchfall bekommt
  • Ob sich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung entwickelt
Eine Darmsanierung trägt dazu bei, dass sich eine gesunde Darmflora bilden kann. Eine gezielte Unterstützung der Darmflora ist vor allem in folgenden Situationen empfehlenswert:
  • Magen-Darm-Infekte: Krankheitserreger wie z.B. Bakterien, Viren und Parasiten konkurrieren mit den erwünschten Darmkeimen der Darmflora um Nahrung und Wohnraum. Dadurch kann die Darmflora durcheinandergebracht werden. Aber genauso macht eine gesunde Darmflora unsere Hunde widerstandsfähiger gegen Infektionen.
  • Antibiotika: Antibiotika zerstören sowohl gesunde als auch schädliche Bakterien im Organismus. Sie sind eigentlich dazu da, gefährliche Bakterien im Körper zu eliminieren. Dennoch haben sie aber auch einen Einfluss auf die benötigten Bakterien der Darmflora. Je nach Antibiotikum mal mehr, mal weniger. Natürlich ist das nun kein Grund, bei ernsten Erkrankungen auf die Gabe von Antibiotikum zu verzichten.
  • chronische Verdauungsstörungen: Zu den Verdauungsstörungen gehören unter anderem Durchfall, Blähungen, übelriechender Kot, etc. Die häufigsten Ursachen solcher Probleme sind chronische Infekte, Fütterungsfehler, Allergien, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z.B. IBD und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen). Die Unterstützung der Darmflora, ersetzt keine Therapie, kann aber neben einer Futterumstellung ein wichtiger Baustein sein.
  • Abwehrschwäche: Durch eine falsche Ernährung, aber auch durch häufigen Stress, können unbemerkte chronische Entzündungsprozesse hervorgerufen werden und so an einer schwächelnden Immunabwehr beteiligt sein. Eine gesunde Darmflora stärkt die Darmbarriere und entlastet gleichzeitig das Immunsystem.
  • Allergien: Die Anfälligkeit zu Allergien wir nicht nur über die Gene vererbt. Eine Vielzahl an Allergien sind auf einen geschwächten Darm zurückzuführen. Auch die Darmflora wird „vererbt“. Was nun das Immunsystem als ungefährlich einstuft und was als fremd und gefährlich, hängt durch das Zusammenspiel zwischen Darmflora und Immunsystem ab.
  • Wurmkur: Ein Wurmbefall kann zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. Manche Hunde verlieren dabei sehr stark an Gewicht und sind geschwächt. Der Nachteil an einer Wurmkur ist, dass diese das Gleichgewicht der Darmflora durcheinanderbringt.
  • Stress: Beim Stress zählt sowohl die psychisch als auch die körperliche Belastung, aber auch die Rekonvaleszenz nach schweren Erkrankungen oder Operationen. Langanhaltender emotionaler und körperlicher Stress hat einen starken Einfluss auf den Körper unserer Hunde. Wenn möglich, solltest du natürlich die Stressursache beseitigen.

Doch wie können wir nun den Darm unserer Hunde fit halten?

Um den Darm unserer Hunde fit zu halten, kann eben die sogenannte Darmsanierung hilfreich sein. Denn die Darmsanierung trägt dazu bei, dass sich eine gute Darmflora bildet. Um die Darmflora zu unterstützen, wird meistens eine Kur mit Probiotika und Präbiotika empfohlen. Pro- und Präbiotika werden als Nahrungsergänzung einfach mit dem Futter angeboten. Eine Futterumstellung bzw. Anpassung kann in manchen Fällen ebenfalls von Vorteil sein. Je nach Problem, kann der Darmaufbau zwischen einer Woche, aber auch mehrere Monate dauern.

Was sind nun Probiotika und Präbiotika?

Probiotika

Probiotika sind Mikroorganismen, meist sind es Bakterien, manchmal aber auch Hefen, und werden aktiv zugeführt, um die Darmflora aufzubauen. Sie haben einen positiven Einfluss auf die guten Darmbakterien.

Präbiotika

Präbiotika sind die Nahrung für die Probiotika. Probiotika benötigen die Präbiotika zum Wachsen. Genauer gesagt sind Präbiotika Nahrungsbestandteile, die Säugetiere ohne Hilfe nicht verdauen könnten. Dennoch werden sie von den Darmbakterien verstoffwechselt und liefern ihnen gleichzeitig Energie. Durch die Energielieferung wird das Wachstum der erwünschten Darmbakterien angeregt und so wiederum die Gesundheit unserer Hunde verbessert. Die bekanntesten Präbiotika sind FOS (Fructo-Oligosaccharide) und MOS (Mannan-Oligosaccharide), Inulin und Pektin. Einfacher gesagt, sorgen sie dafür, dass die notwendigen Darmbakterien gute Wachstumsbedingungen haben, indem sie den pH-Wert senken. Außerdem sind sie nur für die gesunden Darmbakterien verdaulich, daher werden sie auch nicht durch Verdauungsvorgänge zerstört. Präbiotika sollten eigentlich in jedem Hundefutter enthalten sein, damit die Darmflora langfristig stabil und gesund bleiben kann. Bei Verdauungsproblemen ist jedoch eine zusätzliche Gabe sinnvoll und manchmal sogar dauerhaft notwendig.

Wenn wir unseren Hunden nun Probiotika geben, diese jedoch im Darm nicht genügend Nahrung finden, also genügend Präbiotika, können wir die Darmflora nicht nachhaltig unterstützen. Daher ist es oft notwendig, dass wir beides kombinieren.

Nun wissen wir, was überhaupt Pro- und Präbiotika sind und wann sie zum Einsatz kommen sollen.

Wie lange sollen Pro- und Präbiotika angeboten werden?

Das hängt ganz von der jeweiligen Problematik ab.

  • Akute Fälle: hier können 1-2 Wochen bereits ausreichend sein
  • Chronische Verdauungsprobleme oder Abwehrschwächen: die Gabe kann sogar über vier Wochen andauern
  • Besonders schwere Fälle: hier kann die Gabe sogar auf über zwei Monate ausgedehnt werden 

Was können wir noch tun, um die Darmflora unserer Hunde zu stärken?

Zusätzlich zu Pro- und Präbiotika soll auf jeden Fall die Fütterung optimiert werden. Die Ernährung hat nämlich den größten Einfluss auf die Darmflora, denn immerhin nährt sie täglich die Darmbakterien. Vor allem Hunde mit Durchfall, Blähungen oder einem Magen-Darm-Infekt kann man sehr gut mit zusätzlichen Produkten unterstützen.

Welche Fragen solltest du dir zu deinem bisherigem Futter stellen?

  • Sind Futtermittel enthalten, welche mein Hund nicht gut verträgt?
  • In welchem Verhältnis sind Proteine, Fette und Kohlenhydrate vorhanden?
  • Sind alle Mineralstoffe und Vitamine enthalten?
  • Woher stammen die jeweiligen Komponenten?
  • Welche künstlichen Zusatzstoffe sind enthalten? Werden diese wirklich benötigt?

Welchen Einfluss hat das Futter auf die Darmflora unserer Hunde?

So viel können wir gleich verraten, alles was im Futternapf deines Hundes landet, hat einen großen Einfluss auf die Darmflora. Leider kommt es noch sehr häufig vor, dass unsere Hunde einen Überschuss an Eiweiß und Fett bekommen. Dies beruht meist auf den Gedanken, dass der Hund vom Wolf abstammt und hauptsächlich ein Fleischfresser ist. Aber der Wolf als Jäger braucht hauptsächlich Energie um überleben zu können. Unsere Hunde hingegen sind domestiziert, weswegen ein langes Leben mit viel Wohlbefinden im Fokus stehen sollte. Mit einer optimalen Aufteilung von Fetten, Kohlenhydraten, Eiweiße und Ballaststoffen wird dies auch sichergestellt.

Achte auf eine hohe Verdaulichkeit

Unter hoher Verdaulichkeit versteht man, dass der größte Teil des Futters bereits im Dünndarm vollständig verdaut und aufgenommen werden kann. Dafür sollten wir immer genau darauf achten, was im jeweiligen Futter enthalten ist. Bei einem Verdacht, dass eine Störung der Darmflora vorliegt, sollten wir besonders auf die Qualität der Zutaten im Futter achten.

Extreme vermeiden

Weder ein zu hoher Kohlenhydratanteil noch ein zu hoher Eiweißanteil ist im Hundefutter wünschenswert. Denn durch eine Einseitigkeit in der Ernährung kann die Darmflora weniger stabil werden. Dadurch kann der Hund anfälliger auf Durchfallerreger werden und schon bei kleinen Veränderungen der Fütterung mit etwas Durchfall reagieren.

Viele Menschen denken, dass ein sehr hoher Eiweißgehalt gut für unsere Vierbeiner ist. Dabei bedenken wir jedoch nicht, dass ein zu hoher Eiweißgehalt das Wachstum eiweißspaltender Bakterien im Dickdarm fördert. Wenn solche Bakterien Eiweiß verstoffwechseln, entstehen sehr übelriechende Darmgase – ein pups entsteht. Pupst dein Hund hin und wieder? Vor allem nachdem er einen Kauknochen, Ochsenziemer oder ein Schweineohr bekommen hat? Dann ist es, weil schwer verdauliche Eiweiße, also Bindegewebe, Sehnen, Haut, etc. in den Dickdarm gelangt sind. Kurzfristig stellt dies kein großes Problem dar. Auf lange Sicht verändert eine zu eiweißlastige Ernährung die Darmflora und belastet dadurch wiederum die Leber und Niere.

Übergewicht vermeiden

Bei übergewichtigen Hunden ist die Darmflora meist ebenfalls instabiler. Sie reagiert meist häufiger auf Futterumstellungen als bei normalgewichtigen Hunden. Eine ballaststoffreiche Fütterung kann Übergewicht etwas entgegenwirken und fördert gleichzeitig eine gesunde Darmflora. Auch eine gesunde Ernährung kann zu Übergewicht führen, achte daher auf den Kalorienbedarf deines Hundes.

Hausmittel mit besonderen Eigenschaften

Uns stehen einige Lebensmittel zur Verfügung, die mit einigen besonderen Eigenschaften hervorstechen. Durch diese besonderen Eigenschaften, eignen sie sich hervorragend für die Darmflora unserer Hunde.

  • Joghurt
  • Sauerkraut
  • Flohsamen

Joghurt und Sauerkraut unterstützen mit ihren enthaltenen Milchsäurebakterien. Dank dieser Milchsäure entsteht ein Milieu von 3 pH im Magen-Darm-Trakt unserer Hunde. Dadurch wird die Verfügbarkeit von Nähr- und Wirkstoffen erhöht. Ebenfalls kann das Immunsystem und die Zellregulation besser funktionieren. Die Flohsamenschalen sind gut geeignet um den Ballaststoffgehalt etwas zu erhöhen. Sie saugen Wasser auf und verbessern dadurch die Konsistenz bei Durchfall. Bei Verstopfungen hingegen erleichtern sie die Abführung.

Diese drei Lebensmitteln, sind aber natürlich nicht die einzigen mit denen die Darmflora aufgebaut werden kann. Ungeschälte Äpfel enthalten z.B. Pektine, die wie Ballaststoffe die Konsistenz vom Kot beeinflussen können.

Folgendes kann ebenfalls bei der Darmsanierung hilfreich sein:

Toxinbinder: Besteht ein Ungleichgewicht in der Darmflora, werden von den unerwünschten Bakterien sogenannte Toxine im Darm gebildet. Diese Toxine können Entzündungen fördern und den Stoffwechsel belasten. Daher können sogenannte Toxinbinder angeboten werden.

Gelbildende Pflanzenfasern:  Sie eignen sich hervorragend bei Durchfall. Sie sorgen schnell für eine Verbesserung der Konsistenz, da sie viel Wasser binden und quellen. Zusätzlich können sie die schützende Schleimschicht der Darmschleimhaut verstärken und so den Kontakt mit unerwünschten Keimen mit der Darmwand verringern. Gut geeignet sind dafür Flohsamenschalen, da sie auch einen leichten präbiotischen Effekt haben und nicht so schnell von den Bakterien abgebaut werden. Gelbildende Pflanzenfasern sind z.B. Flohsamenschalen.

Natürliche Antibiotika: Einige natürliche Pflanzenextrakte können die Wirkung von Antibiotika verstärken bzw. unterstützen. Kurkuma kann z.B. die Biofilmbildung von verschiedenen Bakterien stören. Dieser Biofilm wird von Krankheitserregern gebildet, um sich so gegen Antibiotika und die Abwehrmaßnahmen des Immunsystems zu schützen. Aber auch verschiedene Kräuter können das Wachstum unerwünschter Bakterien und Pilze hemmen z.B. Oregano und Thymian.

Grundsätzlich sollte jedoch IMMER ein Tierarzt aufgesucht werden, sobald dein Hund Anzeichen einer Erkrankung zeigt, um die Ursache herauszufinden! Das Ungleichgewicht der Darmbakterien kann noch nicht routinemäßig festgestellt werden, dazu sind die Bakterienstämme noch zu wenig erforscht. Eine Darmsanierung erfolgt, daher meist aufgrund einer Vermutung.

Die Darmsanierung hat sich leider noch nicht wirklich durchgesetzt, auch wenn das Thema eigentlich sehr wichtig geworden ist. Viele Untersuchungen deuten bereits auf die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora und den positiven Effekt von Pro- und Präbiotika hin. Dennoch vermute nicht in jedem Problem ein Ungleichgewicht der Darmbakterien.

Auf jeden Fall braucht ihr bei einer Darmsanierung viel Geduld. Das Ziel ist, eine geregelte Verdauung, ein funktionierendes Immunsystem und ein angeregter Stoffwechsel.

Bitte beachte: Die von uns zur Verfügung gestellten Informationen beruhen auf anerkannten Studien und dienen ausschließlich zur Information. Wir diagnostizieren und behandeln keine Krankheiten. Die von mir, auf Grund meine Ausbildung, angewandten Methoden dienen ausschließlich der Verbesserung und Erhaltung des körperlichen Wohlbefindens. Es stellt keine Heilbehandlung dar und ist kein Ersatz für tierärztliche Diagnosen und Therapien. Physische und psychische Krankheiten gehören in die Hände von Ärzten und Therapeuten. Man kann aber gewisse medizinische Behandlungen, nach Absprache mit dem Tierarzt, zusätzlich unterstützen.