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Hitzetage mit Hund

Lange haben wir auf diese Temperaturen gewartet, und nun sind sie da. 30 Grad und noch wärmer. Vielen von uns kann es gar nicht warm genug sein. Verständlich, wer freut sich schließlich nicht, wenn es endlich sonnig warm draußen ist und man laue Sommerabende im Garten genießen kann. Gerade wir Hundebesitzer sollten uns auf diese Jahreszeit freuen. Denn nun sind die Ausflüge und Spaziergänge wieder angenehmer. Viele Hunde lieben die warmen Temperaturen und suchen nun jede noch so kleine Sonneneinstrahlung. Doch einige von ihnen leiden unter diesen Temperaturen und wir Hundebesitzer sollten dies auch nicht unterschätzen. Umso wärmer es ist, desto gefährlicher kann es für unsere Vierbeiner werden.  

Hängt auch bei deinem Hund die Zunge sehr weit und breit aus dem Maul? Atmet er schnell und liegt auch nur noch rum? Wie du deinem Hund diese warmen Sommertage etwas erträglicher machen kannst, wie ihr den Sommer doch noch genießen könnt, erfährst du hier.

An dieser Stelle ist es besonders wichtig zu erwähnen, dass es unsere Hunde im Sommer viel schwerer als wir Menschen haben. Warum das so ist? Wir Menschen sind in der Lage zu schwitzen. Durch das Schwitzen wird auf unserer Haut Schweiß gebildet, dieser verdunstet und entzieht dadurch Wärme. Eine ganz schön effektive Vorgehensweise. Unsere Vierbeiner hingegen haben diese Funktion nicht. Daher können sie ihre Körpertemperatur bei sehr heißen Temperaturen nur sehr schwer regulieren. Lediglich auf den Pfotenballen haben sie wenige Schweißdrüsen, mit denen sie die Möglichkeit zu transpirieren haben. Eine zusätzliche Linderung bringt das Hecheln. Durch diesen Unterschied besteht die Gefahr einer schnellen Überhitzung, vor allem bei extrem drückend heißem Wetter. Ich habe euch daher ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, um dem Ganzen entgegen wirken zu können.

Tipps wie du gemeinsam mit deinem Hund die heißen Sommertage gut überstehst

Hunde im Auto

Viele von euch werden es bereits wissen, dennoch möchte ich es hier nochmal erwähnen. Lass deinen Hund niemals, auch nicht für 5 Minuten, alleine im Auto bei warmen Temperaturen. Die Hitzeentwicklung im geschlossenen Auto sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Bereits bei 20 Grad Außentemperatur beträgt die Innentemperatur nach 5 Minuten 24 Grad. Jedes Jahr sterben viele Hunde in überhitzten Autos. Denn durch die fehlende Lüftung kommt es im Innenraum des Autos schnell zu einem wirklich rasanten Anstieg der Temperaturen. Bitte lass daher deinen Hund auf keinen Fall im geschlossenen Auto, schon gar nicht, wenn in der prallen Sonne geparkt wird.

Spaziergänge

Die Spaziergänge bzw. die Gassi-Route sollten möglichst in den Morgen- und Abendstunden gegangen werden. Der Asphalt nimmt die Wärme sehr schnell und einfach auf. Bereits bei nur 25 Grad Lufttemperatur kann der Asphalt eine Temperatur von bis zu 50 Grad bekommen. Das ist entsprechend unangenehm für unsere Vierbeiner. Daher wähle auch eher schattige Routen. Ideal geeignet sind dafür kleine Waldstücke. Sollte der Spaziergang etwas länger dauern, so hab immer ausreichend Wasser für deinen Liebling mit dabei. Dein Hund wird es dir danken 😊

Langhaarige Hunde

Viele wollen langhaarigen Hunden im Sommer das Fell kürzen. Doch nicht immer tun wir damit den Hunden etwas Gutes. Bei sehr vielen Hunden, man könnte fast sagen bei allen langhaarigen Hunden, schützt das Deckhaar vor Sonne und Nässe. Daher sollte das Fell nicht gestutzt werden. Ausgenommen sind Hunde welche nur einen einschichtigen Fellaufbau haben, damit sind z.B. Pudel, Malteser oder Yorkshire Terrier gemeint. Diese können grundsätzlich geschoren werden. Ein regelmäßiges bürsten hingegen, kann sehr sinnvoll sein. Denn je mehr Luft an die Haut kann desto besser ist es für deinen Hund. Nach dem Bürsten bleibt nämlich das Fell etwas luftiger, dadurch kann es einfacher gegen die Hitze isolieren. Mehr über die Fellpflege erfährst du hier: https://www.hundeharmonie.at/Angebote/der-fellwechsel/

Kühle Schattenplätze

Sorge immer für ausreichend kühle Schattenplätze, sowohl in den eigenen vier Wänden, wie auch im Garten, Balkon, etc. Denn die beste Methode um nicht zu überhitzen, ist der Sonne erst gar nicht ausgesetzt zu sein. Zusätzlich kannst du auch nasse Handtücher, oder sogenannte Kühlmatten auslegen. Oft reichen auch schon kühlende Untergründe wie z.B. Fliesen, Steinböden, schattige Wiesen, etc. Zu beachten ist, dass der Hund selbst seinen Platz auswählen darf. Auch wenn du es gut meinst, hänge ihn kein nasses Tuch um. Wir Menschen empfinden oft unterschiedliche Dinge als angenehm, auch ist jeder Hund individuell.

Ausreichend frisches Wasser

Dein Hund sollte IMMER uneingeschränkten Zugang zu frischem Wasser haben. Achte besonders an sehr heißen Tagen auf eine gute Wasserqualität. Wechsle dafür mind. 2x am Tag das Wasser und wische die Wasserschüssel mit z.B. einer Küchenrolle aus damit auch wirklich alle Bakterien und Keime beseitigt werden. An den heißen Sommertagen muss auch dein Hund mehr trinken. Die Gefahr einer Dehydration ist sonst sehr hoch und dies kann sehr schnell lebensgefährlich werden. Denn durch das Hecheln wird dem Körper nicht nur Hitze, sondern auch Wasser entzogen. Je mehr Wasser entzogen wird bzw. verdunstet, desto dicker wird das Blut. Sollte dein Hund generell wenig trinken, so kannst du ihn evtl. mit ein bisschen Joghurt im Wasser zum Trinken animieren. Es gibt wirklich viele Tipps und Tricks wie du deinen Hund zum Trinken animieren kannst.

Ruhe

Die Hitze ist ganz schön anstrengend, also gönne dir und deinem Vierbeiner auch mal einen ruhigen Tag im Schatten. Vor allem bei heißen Witterungsperioden ist es wichtig, den Hund nicht zu überanstrengen. So gut wie alle Hunde lieben Spiel, Spaß und Action, auch im Sommer. Allerdings bist du hier als Besitzer besonders gefragt, denn von alleine übertreiben es unsere Hunde gerne einmal. Dabei kann das Herz-Kreislauf-System schon mal zu sehr belastet werden. Sehr starkes Hecheln, natürlich im Kontext, sollte als deutliches Warnsignal aufgenommen werden. Allerspätestens jetzt sollte das Toben und die Bewegung unterbrochen werden. An besonders heißen Tagen, darf auch mal die eine oder andere Trainingsstunde ausfallen 😊

Die Kühlung von innen

Jetzt wirst du dich fragen wie das gehen soll. Ganz einfach mit einem Hundeeis. Ja, du hast richtig gelesen. Eis ist nicht nur für uns Zweibeiner eine gute Abkühlung. Hundeeis gibt es bereits zum Kaufen, oder du machst es ganz einfach selber. Einfach etwas Joghurt oder Topfen mit Früchten, Nassfutter oder Kauartikel in den Tiefkühler geben. Eure Hunde werden es lieben. Nicht nur, dass das Eis lecker schmeckt, es ist auch die perfekte Abkühlung von innen. Um die Abkühlung noch etwas interessanter zu gestalten, kannst du das Eis in einem Kong anbieten. So hat dein Hund auch gleich eine längere ruhige Beschäftigung. Aber auch Salatgurken, Wassermelonen, Äpfel und Bananen werden gerne im Sommer von unseren Vierbeinern angenommen.

Sonnenschutz

Auch unsere Hunde müssen wir vor UV-Strahlung schützen. Besonders Hunde mit hellem Fell bzw. heller Haut, oder wenig Behaarung sind gefährdet. Die Ohren, Schnauze, der Augenbereich aber auch Rücken und Bauch sind besonders empfindliche Stellen. Der beste Schutz ist natürlich ein gemütliches Schattenplätzchen, ansonsten gibt es bereits Sonnencremen für Hunde, oder du ziehst deinem Hund ein Shirt an. Auch wenn es für dich nun etwas sonderbar klingt, bitte schütze auch du deinen Hund vor UV-Strahlung.

So und nun zum wohl beliebtesten Tipp – Schwimmen im See

Schwimmen zu gehen ist wohl für die meisten Hunde eine super tolle Möglichkeit für eine direkte Abkühlung. Aber auch beim Sprung ins kühle Nass sollten einige Punkte beachtet werden. Suche auf jeden Fall für deinen Hund eine ruhige Stelle am Ufer aus. Auf was du noch alles achten musst, erfährst du im nächsten Blogbeitrag.

Und so bewältigst auch du unbeschadet die heißen Sommertage mit deinem Vierbeiner.

Zum Schluss wollen wir dir nun noch die Anzeichen eines Hitzeschlags mitgeben und was du als Erste-Hilfe-Maßnahme tun kannst. Natürlich hoffen wir, dass du diese Tipps nie benötigen wirst, dennoch kann es nicht schaden sie mal gehört zu haben.

Die ersten Anzeichen eines Hitzeschlags

  • Überhitzter Körper
  • Unruhiges Verhalten
  • Weit heraushängende Zunge und langgestreckter Hals
  • Leerer Blick
  • Stehende Hautfalte
  • Starkes und anhaltendes Hecheln und Sabbern
  • Schwach und unsicher auf den Pfoten
  • Erbrechen und/oder Durchfall

Folgende Symptome könnten auftreten

  • Schwäche
  • Erhöhter Puls
  • Flache, schnelle Atmung
  • Rötliche Schleimhäute
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Schock
  • Krämpfe
  • Zittern
  • Taumeln
  • Teilnahmslosigkeit
  • Bewusstlos
  • Koma

Ein Hitzeschlag kann sehr schnell tödlich enden. 15 Minuten reichen bereits für einen Hitzetod aus.

Was ist zu tun?

Sobald du bemerkst oder auch nur vermutest, dass dein Hund überhitzt ist, solltest du sofort folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten:

  • in den Schatten bzw. an einen kühlen Ort bringen, egal, ob der Hund noch bei Bewusstsein oder schon bewusstlos ist.
  • versuche die Körpertemperatur abzukühlen. Am besten kühlst du den Hund langsam mit einem kühlen Tuch an den Pfoten. Bitte übergieße den Hund niemals mit eiskaltem Wasser.
  • Ist der Hund bewusstlos, muss die Zunge vorgelagert werden, allfällige Fremdkörper müssen entfernt werden
  • Wasser anbieten
  • Sofort zum Tierarzt!!!

Ist der Hund bewusstlos, beachte bitte folgende Punkte

  • bringe den Hund in die stabile Seitenlage. Das heißt lege ihn auf die rechte Seite, so wird das Herz entlastet.
  • der Kopf soll nach vorne und oben überstreckt werden
  • die Zunge herausziehen
  • und umgehend einen Tierarzt aufsuchen!!!

Bitte beachte: Die von uns zur Verfügung gestellten Informationen beruhen auf anerkannten Studien und dienen ausschließlich zur Information. Wir diagnostizieren und behandeln keine Krankheiten. Die von mir, auf Grund meine Ausbildung, angewandten Methoden dienen ausschließlich der Verbesserung und Erhaltung des körperlichen Wohlbefindens. Es stellt keine Heilbehandlung dar und sind kein Ersatz für tierärztliche Diagnosen und Therapien. Physische und psychische Krankheiten gehören in die Hände von Ärzten und Therapeuten. Man kann aber gewisse medizinische Behandlungen, nach Absprache mit dem Tierarzt, zusätzlich unterstützen.