Blog

Herbstgrasmilben

Zurzeit haben die Herbstgrasmilben absolute Hochsaison. Viele von euch werden sich nun fragen, welche Symptome bei einem Befall mit Herbstgrasmilben auftreten können und noch viel wichtiger, was kann ich dagegen tun. 

Doch was sind eigentlich Herbstgrasmilben? 

Herbstgrasmilben sind Parasiten, welche sich von anderen Lebewesen auf denen sie Leben ernähren. Sie gehören zu den Spinnentieren und sind nicht nur im Herbst ein Problem für unsere Vierbeiner. Wie die Zecken gehören auch sie zu den Spinnentieren. Im Gegensatz zu anderen Parasiten übertragen die Larven der Herbstgrasmilben in Europa jedoch keine Krankheiten. In anderen Klimazonen können sie sehr wohl Infektionserreger übertragen.

Je nach Witterung kommen sie meist von Anfang April bis Ende Oktober vor, wobei sie vermehrt meist ab Juli auftreten. Typische Lebensräume sind Gärten, Äcker, Wiesen und Waldränder. Die Eier der Herbstgrasmilbe werden in feuchte, humose Böden gelegt, daraus schlüpfen im Frühling und Herbst die Larven. Nachdem die Larven geschlüpft sind, klettern sie auf Grashalme, Blätter und Zweige, kommt dann ein potenzieller Wirt vorbei, das können Nagetiere, Menschen, Pferde, oder eben Hunde sein heften sie sich an deren Haut. 

Die Larven der Herbstgrasmilben leben somit auf und von anderen Tieren. Eine aktive Wanderung der Larven zum Wirt findet nicht statt. Die Aktivität der Milbenlarven hängt von der Temperatur ab, bereits bei etwas mehr als 10 Grad sind sie aktiv. Die Hauptaktivität liegt jedoch erst bei 25 bis 30 Grad. Daher sind Milben in den Morgenstunden eher nicht aktiv, sondern erst am Nachmittag. Das Vorkommen von Milben ist nicht von bestimmten Pflanzen abhängig, sondern von Temperatur und Feuchtigkeit des Bodens.

Weltweit gibt es ca. 60.000 beschrieben Milbenarten, jedoch geht man davon aus, dass nicht einmal 10% aller Milben bekannt sind. Ausgewachsen sind sie etwa ein bis zwei Millimeter groß und orange bis durchsichtig gefärbt, also mit dem bloßen Auge, auf einer weißen Unterlage gerade noch zu erkennen. 

Milben zeichnet vor allem die komplexen Entwicklungszyklen mit inaktiven Zwischenstadien, parasitären Larven und räuberisch lebenden Nymphen und Adulti aus. Die Herbstgrasmilbe gehört zur Familie Laufmilben, hiervon gibt es ca. 1.500 verschiedene Arten. Als Larve haben Milben nur 6 Beine, wobei die Nymphe und die erwachsene Milbe acht Beine haben.

Nur die Larve der Milbe lebt parasitisch und sticht seinen Wirt, erwachsene Milben hingegen stechen nicht mehr. Mit ihrem Mundwerkzeug ritzen sie die obersten Hautschichten auf und geben dann Speichelsekret ab. 

Das Speichelsekret löst dann die darunterliegenden Hautschichten auf und ein Brei entsteht, dieser Brei wird dann von der Larve aufgesogen und dient als Nahrung. Die Larven der Herbstgrasmilben sind daher keine aktiven Blutsauger und verbringen nur einige Tage auf dem Wirt, danach lassen sie sich fallen und entwickeln sich zu erwachsenen Milben. Erwachsene Milben überwintern tief im Erdboden. Befallen werden meist jene Stellen, die mit dem Boden in Berührung kommen z.B. Pfoten, Kopf, Ohren, Beine, Bauch.

Am liebsten haben sie die Stellen, wo die Haut dünn und fein ist. Durch ständiges Lecken und Kratzen erkennt man bald, dass der Vierbeiner betroffen ist.

Für unsere Hunde ist es sehr unangenehm, denn die sogenannten Bisse führen unteranderem zu starkem Juckreiz. Je nachdem wie der Hund diesen Juckreiz verspürt, kann er sich so stark kratzen, dass offene und entzündliche Stellen entstehen. Sehr häufig wird nur ein Tier massenhaft befallen, eine Übertragung von Tier zu Tier gibt es nicht. Jedoch erledigt sich das Problem bereits mit dem ersten Frost meist von selbst, denn die Larven werden durch den Frost abgetötet.

Wir Menschen sind eigentlich kein natürlicher Wirt für die Milbenlarven, dennoch kann es vorkommen, dass auch wir Menschen von Milben befallen werden. Wir merken den Juckreiz jedoch meist erst, wenn die Larve bereits abgefallen ist.

Symptome zusammengefasst:

  • Mittel- bis hochgradige Hautreaktionen mit Rötungen
  • Leichter bis starker Juckreiz
  • Fellverlust durch das Kratzen

In den meisten Fällen sind Herbstgrasmilben lediglich unangenehm, in manchen Fällen kann das Sekret aber auch zu einer starken Reaktion des Körpers führen in diesen Fällen kann es zu Krämpfen oder starken Haarausfall kommen. In solchen Fällen ist es unumgänglich einen Tierarzt zu kontaktieren.

Die Symptome können je nach Hund und Stärke des Befalls unterschiedlich stark auftreten. Selbst nach dem Abfallen der Larven können die Symptome noch einige Tage bestehen bleiben. Auch wenn Herbstgrasmilben in Europa nicht direkt Krankheiten übertragen, sollten wir dennoch der Gesundheit unserer Hunde zuliebe und um den quälenden Juckreiz zu lindern die Quälgeister aktiv bekämpfen. 

Wie werden wir die Herbstgrasmilben wieder los? 

Ratsam wäre eine gründliche Wäsche mit einem Antiparasiten-Shampoo und eine Behandlung mit Juckreiz stillenden und gegebenenfalls entzündungshemmenden Salben und/oder Tabletten. Diese Dinge sollten unbedingt mit dem Tierarzt abgeklärt werden. Zusätzlich sollten die Betten, Decken, etc. auf denen der Hund sich aufhält, gewaschen werden, denn so kann eine erneute Ansteckung verhindert werden. Als Hausmittel kann unter anderem Kokosöl verwendet werden.

Durch den Geruch der Laurinsäure fühlen sich die Herbstgrasmilben instinktiv abgestoßen, denn die Säure verstopft ihr Atmungssystem. Ebenfalls reich an Laurinsäure ist Geranienöl. Geranien- und auch Kokosöl eignen sich hervorragend zur Insektenabwehr. Ein weiteres Hausmittel gegen die Herbstgrasmilben wäre Neemöl. Neemöl bringt den Hormonhaushalt der Larven durcheinander, dadurch lassen sie von ihrem Opfer ab.

Wichtig ist, dass das Neemöl auf rein pflanzlicher Basis besteht und keine Zusatzstoffe enthält. Stärkere Entzündungen und allergische Reaktionen auf den Speichel gehören IMMER in tierärztliche Behandlung! Egal ob sich der Hund nun mit Herbstgrasmilben oder Flöhen eingefangen hat, es sollte grundsätzlich immer die gesamte Umgebung des Hundes bekämpft werden um die Parasiten auch wirklich loszuwerden. 

Kann man Herbstgrasmilben vorbeugen? 

Solange der Hund weiter durch das Gras läuft, wird er immer wieder neu befallen und meist kommen unsere Hunde während dem Spaziergang mit so vielen Gräsern in Kontakt, dass es kaum möglich ist genau die betroffene Stelle zu meiden. Komplett vermeiden lässt es sich daher nur, wenn du deinen Hund im Sommer und Herbst von jeglichen Grünflächen fernhältst. Dies ist aber nicht wirklich realistisch.

Im eigenen Garten kann ein regelmäßiger Grasschnitt und das düngen mit stickstoff- und kalkhaltigen Mitteln hilfreich sein. Ob sich die lästigen Parasiten im eigenen Garten aufhalten, kannst du ganz leicht testen. Stell einfach an einem warmen sonnigen Tag einen weißen Teller in die Wiese. 

Wenn du dann orange/gelbe Flecken findest, sind das die Larven der Milben. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist das regelmäßige Saugen und waschen von Textilien und das Verwenden von natürlichen Parasitenschutz. Ein solcher Spray kann dann vor jedem Spaziergang unter anderem auf die Pfoten aufgetragen werden. 

Juckreiz kann eine Menge an Ursachen haben. Die Ursache sollte aber unbedingt von einem Tierarzt abgeklärt werden. Gerade bei Hauterkrankungen ist es besonders wichtig, früh einen Tierarzt aufzusuchen. Denn je länger der Hund daran herumkratzt, desto schwerer wird es für den Tierarzt zu erkennen was das Problem ist, denn die Hautveränderungen nehmen mit der Zeit immer mehr zu. 

Du hast bereits den Juckreiz abklären lassen und dein Hund ist tatsächlich von Herbstgrasmilben befallen? Gerne beraten wir dich bei der natürlichen Unterstützung deines Hundes.      

Eine Antwort schreiben