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Die Läufigkeit

Nicht nur bei uns Menschen spielen hin und wieder die Hormone verrückt, auch der Körper unserer Hunde kommt vermehrt in die Gänge. Und zwar werden unsere Hündinnen läufig und die armen Rüden leiden an Liebeskummer.

Zu allererst wollen wir nun die Läufigkeit etwas erklären. Die Läufigkeit ist ein ganz natürlicher Vorgang. Ein paar Anzeichen können jedoch oft zu Irritationen und Verunsicherung führen.

Die erste Läufigkeit der Hündin:

Die erste Läufigkeit setzt meist im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten ein. Maßgeblich für die erste Läufigkeit ist, dass die Hündin ihr ausgewachsenes Körpergewicht erreicht.  Kleinere Hunde erreichen meist schon mit sechs Monaten ihr Endgewicht, größere Rassen hingegen oft erst mit zwei Jahren.

Dennoch gibt es Ausnahmen und daher kann es durchaus vorkommen, dass eine kleine Hündin erst mit zwei Jahren zum ersten Mal läufig wird.

Die erste Läufigkeit der Hündin kann oft unregelmäßig verlaufen. Die Hündin ist körperlich oft noch nicht fertig entwickelt, so kann es auch zu einer stillen Läufigkeit kommen. Eine stille Läufigkeit ist, obwohl äußerlich keine Anzeichen wie Ausfluss sichtbar sind, dennoch die typischen hormonellen Vorgänge im Körper passieren.

Split-Östrus-Phänomen

In manchen Fällen kann die erste Läufigkeit auch nur ein paar Tage dauern, oder klingen ab und nach ein paar Tagen tauchen sie wieder auf. Durchschnittlich wird eine Hündin alle sieben Monate läufig, aber auch eine Läufigkeit im Jahr ist normal.

Umso mehr wir über die Läufigkeit und diese Zeit wissen, desto stressfreier können wir die Zeit gestalten. Bevor Hündinnen den ersten Bluttropfen verlieren, erkennt man dies bereits am Verhalten.

Manche Hündinnen urinieren öfter, es erinnert schon fast an das Verhalten eines Rüden – markieren. Mit diesem Verhalten setzen sie instinktiv die ersten Duftmarken. Oft wird die anstehende Läufigkeit auch durch das vermehrte Interesse der Rüden bemerkt.

Der Zyklus einer Hündin wird in vier Phasen geteilt:

Proöstrus (Vorbrunst)

Diese Phase dauert im Durchschnitt ca. 9 Tage, die Dauer kann jedoch zwischen drei und 17 Tagen variieren. In dieser Zeit schwillt die Vulva der Hündin an und blutiger Scheidenausfluss tritt aus. Die Menge variiert wieder von Hund zu Hund. Die Hündin ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht fruchtbar, dennoch riecht sie für Rüden bereits besonders gut. Dennoch sollte man sich nicht darauf verlassen, manchmal sind die Übergänge zwischen den Phasen sehr herausfordernd festzustellen.

In der Regel reinigen sich die Hündinnen in der Läufigkeit sehr häufig, manche sind etwas reinlicher und manche eher nachlässig. Solltest du ein Schutzhöschen verwenden wollen, sollte dieses unbedingt vorher antrainiert werden. ACHTUNG: Das Schutzhöschen bietet keinen Schutz vor einer Verpaarung!

Östrus (Brunst)

Diese Phase wird auch Standhitze genannt. Hier ist die Hündin nun deckbereit und fruchtbar. Durchschnittlich dauert diese Phase neun Tage, kann aber ebenfalls zwischen drei und 21 Tage variieren. Die Vulva ist nun nicht mehr so stark angeschwollen und der Scheidenausfluss wird wässriger bzw. schleimig.

Es finden nun auch mehrere Eisprünge statt, dies passiert meist am zweiten bis zum vierten Tag. In dieser Phase solltest du deine Hündin nur an der Leine spazieren führen und Orte meiden, an denen vermehrt Hunde sind.

Metöstrus (Nachbrunst)

Nun klingen die Läufigkeitssymptome ab und die Vulva schwillt ab, der Ausfluss wird etwas gelblich und verschwindet dann komplett. Äußerlich gibt es zwar keine Anzeichen mehr, dennoch gibt es weiterhin über einige Wochen eine hormonelle Veränderung. Die Gelbkörper, die nach dem Eisprung an den Eierstöcken entstehen, produzieren das Hormon Progesteron.

Progesteron sorgt dafür, dass der Embryo, für die Einnistung und sein Wachstum die benötigten Bedingungen in der Gebärmutter vorfindet. Dieses Hormon wird unabhängig davon, ob eine Befruchtung stattgefunden hat oder nicht, produziert. Erst nach ca. neun bis zwölf Wochen sind die Gelbkörper abgebaut.

Bei manchen Hündinnen wird dann durch den sinkenden Progesteron-Spiegel das Hormon Prolaktin ausgeschüttet. Prolaktin kurbelt wiederrum die Milchproduktion an, dadurch kommt es bei einigen zu einer Scheinträchtigkeit.

Anöstrus (Pause zwischen den Zyklen)

Dabei handelt es sich um die Ruhephase des Zyklus. Hier gibt es keine äußeren Anzeichen einer Läufigkeit. Die Sexualhormone – Progesteron – bleiben auf einem Level, oder schwanken leicht – Östrogen. Diese Phase kann auch variieren, sie kann mehrere Wochen, aber auch Monate dauern und endet erst mit der Einleitung des nächsten Proöstrus und somit mit der nächsten Läufigkeit. In der Übergangsphase von Anöstrus zu Proöstrus bilden sich nach und nach Eibläschen, die sogenannten Follikel, an den Eierstöcken. In diesen reifen die Eizellen bis zum Eisprung heran.

Das Verhalten

Viele Hündinnen vergessen zeitweise ihre gute Erziehung während der Läufigkeit, einige entfernen sich beim Spaziergang öfter von ihrem Besitzer und sind auch schlechter abrufbar, andere wiederrum werden anhänglicher und fordern vermehrt Streicheleinheiten ein. Viele wirken auch etwas faul und schlafen in dieser Zeit mehr als sonst, manche wirken wieder ruhelos. Manche können sogar etwas „aggressiv“ auf andere Hündinnen reagieren. Dennoch gibt es auch Hündinnen welche sich kaum aus dem Konzept bringen lassen.

Wechseljahre

Wir Menschen kommen mit der Zeit in die Wechseljahre, bei unseren Vierbeinern gibt es jedoch keine Wechseljahre. Unsere Hündinnen werden somit bis an ihr Lebensende läufig. Sollte die Läufigkeit bei deiner erwachsenen Hündin plötzlich ausbleiben, die über Jahre bereits regelmäßig läufig war, kann dies ein Anzeichen für eine Erkrankung sein, in diesem Fall wende dich bitte zeitnah an deinen Tierarzt.

Wie ihr sehen könnt, ist die Läufigkeit ganz schön anstrengend und das nicht nur für uns Halter. Daher sollten wir unsere Vierbeiner in dieser Phase zusätzlich unterstützen. Unterstützen kannst du deinen Vierbeiner auf mehreren Arten, eine davon sind natürliche Helferlein, die in dieser Phase für Linderung sorge können.

Ein guter Tipp für die Läufigkeit ist der Himbeerblättertee. Den Tee kannst du täglich unter das Futter mischen, denn so kannst du die bevorstehende Zeit etwas erleichtern. Der normale hormonelle Zustand kann durch sie schneller erreicht werden.

Eine weitere Möglichkeit wäre Mönchspfeffer, ihm wird nachgesagt die Wahrscheinlichkeit einer Scheinträchtigkeit zu minimieren. Mönchspfeffer kann auch bei Rüden angewendet werden, die unter den verlockenden Düften der läufigen Hündinnen leiden. Der Mönchspfeffer soll unseren Rüden unterstützen seine Gelüste im Zaum zu halten und etwas ruhiger zu bleiben.

Natürlich gibt es noch viele weitere Helferlein die du in dieser Zeit anwenden kannst um deinen Hund in dieser Zeit zu Unterstützen. Sollte dir keines der obengenannten Dinge zusagen, zögere nicht uns zu kontaktieren. Wir stehen euch für Fragen immer zur Verfügung. 

Wir diagnostizieren und behandeln keine Krankheiten. Die von mir, auf Grund meiner Ausbildung, angewandten Methoden dienen ausschließlich der Verbesserung und Erhaltung des körperlichen Wohlbefindens. Es stellt keine Heilbehandlung dar und sind kein Ersatz für tierärztliche Diagnosen und Therapie.

Physische und psychische Krankheit gehören in die Hände von Ärzten und Therapeuten. Man kann aber medizinische Behandlungen in Rücksprache mit dem Tierarzt unterstützen. 

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